Nach fünfjähriger Umbauzeit ist die Heimstätte der Dresdner Philharmonie wieder für den Konzertbetrieb geöffnet. Im Herzen von Dresden – am Boulevard zwischen Alt- und Neumarkt gelegen – erwacht damit hinter der originalgetreu sanierten Fassade ein Ort der Begegnung zu neuem Leben: Der Kulturpalast beherbergt nämlich nicht nur den großen Konzertsaal, sondern ist auch die neue Heimat des Dresdner Kabaretts „Herkuleskeule“ und der Stadtbibliothek, wie es ursprünglich schon der erste Planungsentwurf von 1959 vorsah.

Vierzig Jahre lang Konzerte, Revuen
und Kongresse

Seit der Eröffnung im Oktober 1969 verbinden ganze Generationen mit dem Gebäude nicht nur ihre ersten Begegnungen mit der klassischen Musik in den Schulkonzerten der Dresdner Philharmonie, sondern auch legendäre Programme wie das „Brückenmännchen“, swingende Dixieland-Abende oder Gastspiele aus der Schlagerwelt. Einst von der DDR unter dem Gedanken des „Volkshaus“-Programms konzipiert, blieb diese Mischung aus klassischen Konzerten, Revuen, Gastspielen und Kongressen über vierzig Jahre lang charakteristisch für die Nutzung.

Von Anfang an nahm die klassische Musik dabei jedoch einen besonderen Platz ein: Der Kulturpalast war 1945 die erste dauerhafte Spielstätte der Dresdner Philharmonie, bis 1991 konzertierte auch die Staatskapelle hier noch regelmäßig. Die Musikfestspiele waren seit ihrer Gründung 1978 ebenfalls eng an diese Spielstätte gebunden und luden schon zu DDR-Zeiten international renommierte Klangkörper in den Saal. Ende der neunziger Jahre verlor der Kulturpalast jedoch zunehmend an Akzeptanz in der Klassikszene. Die Akustik im Mehrzwecksaal konnte im internationalen Vergleich nicht mehr mithalten. Dennoch blieb er bis zu seiner Schließung 2012 einer der wichtigsten Dresdner Veranstaltungsorte – und wird dies nach der Wiedereröffnung auch sicher wieder sein.

Exzellente Akustik für die großen
Orchester der Welt

Kulturpalast Dresden Konzertsaal (Visualisierung)
Kulturpalast Dresden, Konzertsaal (Visualisierung) © gmp Architekten

 

Der große Saal, die Seele des Hauses, wurde im Zuge des 89,3 Millionen Euro teuren Umbaus in den vergangenen fünf Jahren komplett entkernt und in einen modernen Konzertsaal von Weltrang mit exzellenter Akustik verwandelt – gestaltet in der Form eines Weinbergs und ausgestattet mit rund 1 800 Sitzplätzen. Lediglich die Außenfassade des Kulturpalasts blieb nach der Sanierung dieselbe: Die markante Glasfront und das großzügige Foyer im Innern, sogar die charakteristischen Mosaike an der Hauswand wurden denkmalgerecht restauriert. So verbinden sich an diesem zentralen Ort die Erinnerung an Altes und die Erwartung auf Neues wiederum auf magische Weise. Im spannungsvollen Dialog zwischen Alt und Neu kann man sich im Kulturpalast also mehr denn je auf bewegende Konzertabende freuen.

Kulturpalast Dresden
Kulturpalast Dresden – Der Countdown läuft © Robert Arnold

Seit 12. April  kann jeder an der Front des Gebäudes ablesen, wie viel Zeit bis zur Eröffnung am 28. April um 19 Uhr noch bleibt.  Für diesen Zweck wurde eine Anzeige installiert, die aus 15.000 sehr hellen einzelnen LEDs besteht. Jede dieser LEDs kann mit einer für diesen Zweck entwickelten Software einzeln angesteuert werden. Dadurch ist es möglich, Buchstaben und Zahlen abzubilden.