„Captain Blood“ zur Eröffnung des OPUS KLASSIK
Um Punkt 17 Uhr begrüßte Moderator Thomas Gottschalk die Gäste im Saal, den musikalischen Teil der Gala übernahm die Dirigentin Alondra de la Parra gemeinsam mit dem Konzerthausorchester Berlin. Zur feierlichen Eröffnung erklang Erich Wolfgang Korngolds Filmthema zu „Captain Blood“, womit nicht der Programmdirektor des ZDF, Dr. Norbert Himmler, gemeint gewesen sei, wie Gottschalk gleich zu Beginn mit dem für ihn bekannten Humor feststellte: Vielmehr wolle der OPUS KLASSIK ein möglichst breitgefächerter Preis sein, der sämtliche Stilrichtungen des Genres abdecken solle, weshalb die Gala mit Filmmusik eröffnet wurde. Als ersten Gast auf der Bühne begrüßte der Moderator den Startenor Rolando Villazón, der den OPUS schon im Vorfeld zum wichtigsten Musikpreis für die Klassik in Deutschland ernannte: „Wir feiern klassische Musik, wir feiern Qualität, wir feiern die großen Stars, aber auch die Nachwuchskünster und -künstlerinnen“ Eine passende Zusammenfassung für das, was dann folgen sollte.
Den ersten OPUS KLASSIK des Abends überreichte Thomas Gottschalk persönlich an die Sopranistin Diana Damrau, die zuvor mit Giuseppe Verdis „Mercè, dilette amiche“ aus „I vespri siciliani“ die Zuschauer im Saal verzauberte. In der concerti-Backstagelounge verriet die „Sängerin des Jahres“: „Es ist eine große Ehre und eine riesige Freude, den OPUS KLASSIK als erste Künstlerin in den Händen zu halten.“
„Ich bin etwas nervös“
In der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“ erhielt das ABBA-Gründungsmitglied Benny Andersson die neue Auszeichnung, der zuvor von Laudator Max Raabe als „einer der erfolgreichsten Musiker der Welt“ bezeichnet wurde. Kein Wunder, dass dem Urgestein der Popmusik bei derartigen Worten die Finger in seiner anschließenden Performance zitterten. „Ich bin etwas nervös“, rief er vorab ins Publikum. Schauspielerin Natalia Wörner hielt die Laudatio für Juan Diego Flórez, der als Sänger des Jahres gekürt wurde und mit Wolfgang Amadeus Mozarts „Si spande al sole in faccia“ aus „Il re pastore“ für ein weiteres musikalisches Highlight der Gala sorgte.
Für einen bewegenden Moment sorgte Thomas Gottschalk mit seinen erinnernden Worten an die kürzlich verstorbene Starsopranistin Montserrat Caballé, die er als eine der größten Sängerinnen aller Zeiten würdigte.
„Wenn man einmal eine Frau dirigieren gesehen hat, bracht man keine Kerle mehr“
Des Weiteren standen Sopranistin Regula Mühlemann, Kontrabassist Roman Patkoló, das Piano-Duo Lucas und Arthur Jussen sowie Violinistin Lisa Batiashvili zusammen mit dem Cellisten Sheku Kanneh-Mason auf der Gala-Bühne, stets begleitet von dem Konzerthausorchester und Dirigentin Alondra de la Parra. Gottschalk witzelte zwischendrin in bekannter Manier: „Wenn man einmal eine Frau dirigieren gesehen hat, braucht man keine Kerle mehr.“ Das Publikum stimmte applaudierend zu.
Standing Ovations gab es am Ende der Gala, als die Mezzosopranistin Christa Ludwig für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde. In einer bewegenden Laudatio bezeichnete die im letzten Jahr mit dem ECHO Klassik für ihr Lebenswerk ausgezeichnete Mezzosopranistin Brigitte Fassbaender Christa Ludwigs Karriere als großes, unvergleichliches Sängerinnenleben und würdigte die heute neunzigjährige Sängerin für ihre Offenheit und Ehrlichkeit in der menschlichen und musikalischen Aussage. „In der Popmusik wären das hier Madonna und Tina Turner“, scherzte Gottschalk fast liebevoll und lieferte indirekt das Stichwort für den Schluss der Veranstaltung, denn kein klassisches Werk, sondern der Klassiker „Thank You for the Music“ der Popgruppe ABBA beschloss die Gala mit Benny Andersson am Klavier und sämtlichen Preisträgern im Chor.
Ein gelungener Auftakt für den jetzt schon wichtigsten Preis der klassischen Musik in Deutschland.
Exklusiv für concerti spielten die Preisträger von 4Times Baroque in der Backstagelounge
Aufmacherbild: © Katy Otto Offenblende