Darüber freuen sich nicht nur die jungen Musikerinnern und Musiker. Hochmotiviert sind auch Projektleiterin Ulrike Lehmann und ihr Team an die Planung des diesjährigen 59. Bundeswettbewerbs gegangen, bei dem diejenigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gegeneinander antreten, die bereits die Jurys auf Regional- und Landesebene überzeugen konnten. „2020 fanden alle Regional- und immerhin zwei Landeswettbewerbe noch ganz normal statt mit bundesweit 20.000 Kindern und Jugendlichen“, erzählt Lehmann. Doch dann kam der Lockdown. Immerhin konnte man im Herbst ein Wochenende der Sonderpreise veranstalten mit 350 Teilnehmenden, die sich zuvor auf regionaler Ebene qualifiziert hatten.
Für 2021 haben sich Ulrike Lehmann und ihr Team nach Rücksprache mit den Kollegeinnen und Kollegen der Landeswettbewerbe dazu entschieden, einen zweiteiligen Bundeswettbewerb zu veranstalten. Zunächst waren Kinder und Jugendliche der Solo-Kategorien dazu aufgefordert, Videos ihres Wertungsspiels aufzunehmen und hochzuladen. Die Resonanz darauf war riesig: Mehr als 2.500 Bewerberinnen und Bewerber haben ihre Videos eingeschickt, aufgenommen in Konzerthallen, Kirchen oder Kinderzimmern. Eine Auswahl wurde auf dem Jugend-musiziert-Youtube-Kanal als „JumuTV“ nebst virtuellen Stadtrundgängen ausgestrahlt. Auch die Ergebnisse wurden live auf „JumuTV“ verkündet. „Wir haben ganz rührende Fotos und Videos von den Reaktionen der Teilnehmenden geschickt bekommen, als sie ihr Ergebnis erfahren haben“, schwärmt Lehmann. Im zweiten Teil kamen im September in Bremen 350 Jugendliche der Ensemble-Kategorien zusammen, die ihr Können vor einer Jury unter Beweis gestellt haben.
Im Vordergrund stehen das gemeinsame Musizieren und die Breitenförderung
In diesem Jahr spielen die Teilnehmenden wieder live und vor Publikum. Vom 2. bis 9. Juni findet der Bundeswettbewerb im niedersächsischen Oldenburg in circa 20 Häusern in der ganzen Stadt statt. Auch die Musikschule, sonst Austragungsort der Regionalausgabe, ist eingebunden. „Wir reisen zwar in jede Stadt, die für den Bundeswettbewerb infrage kommt, und gucken, ob die logistischen Rahmenbedingungen stimmen“, so Lehmann. „Wir sind aber immer auch auf die Beteiligten vor Ort angewiesen. Und da sind der Musikschulleiter Holger Denckmann und sein Team eine sehr große Unterstützung für uns.“
Ursprünglich wurde Jugend musiziert als Förderprogramm für den Orchesternachwuchs ins Leben gerufen, doch heute stehen vor allem das gemeinsame Musizieren und die Breitenförderung im Vordergrund. Besonders im Regionalwettbewerb von Jugend musiziert soll den Teilnehmenden die Möglichkeit geboten werden, ihr Können mit Gleichaltrigen zu vergleichen. In diesem Jahr begegnen sie sich solistisch in den Kategorien Streichinstrumente, Akkordeon, Schlagzeug, Gesang (Pop) sowie als Ensemble in den Kategorien Klavier-Kammermusik, Klavier und ein Blasinstrument, Vokal-Ensemble, Zupf-Ensemble, Harfen-Ensemble. Außerdem dürfen Besetzungen für Alte Musik antreten.
Daneben darf sich das Publikum im Juni auf fünf Konzerte freuen. Beim Begrüßungskonzert stellen sich sowohl die Stadt Oldenburg und das Land Niedersachsen vor: Neben dem Klaviertrio Noema, deren Mitglieder selbst einst bei Jugend musiziert erfolgreich teilgenommen haben, heißen auch Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und der niedersächsische Kultusminister Björn Thümler das Publikum willkommen. Neben drei Preisträger/innenkonzerten, bei denen Ulrike Lehmann möglichst große Vielfalt hinsichtlich Programm sowie Alter und Herkunft der Preisträgerinnen und Preisträgern bieten will, gibt es auch die Matinee „Ausgezeichnet!“. „Hier möchten wir ehemalige Bundespreisträgerinnen und Bundespreisträgern präsentieren und allen Teilnehmenden zeigen, dass es in der Jugend musiziert-Familie auch nach dem Wettbewerb weitergeht.“ Viele haben nach dieser meist ersten Erfahrung Bühnenluft geschnuppert und damit vielleicht schon den ersten Grundstein zu einer erfolgreichen Musikerkarriere gelegt.
Aufmacherbild: © Markus Kaesler