Wenn die Jury tagt

Ganz in Grau verhangen präsentierte sich der Himmel am 21. Februar in Potsdam, als die Jurymitglieder zur Wahl des „Publikum des Jahres 2018“ im Tagungsraum des örtlichen arcona Hotels mit Blick auf das Havelufer eintrafen. Doch pünktlich zur Sitzungseröffnung durch den Juryvorsitzenden Nils Mönkemeyer fielen die ersten Sonnenstrahlen durch die großen Fenster an der Wasserseite. Sonnige Voraussetzungen also für die Jury, die eingesendeten Bewerbungen der zehn nominierten Veranstalter zu sichten.

Mitglieder der diesjährigen Jury waren Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrats, Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung, und Holger Wemhoff, Journalist und Moderator, die bereits im letzten Jahr Teilnehmer der Jurysitzung in Hamburg waren. Zudem saßen am Jurytisch Sonia Simmenauer, Geschäftsführerin vom Impresariat Simmenauer, sowie – als Vertreter der Wettbewerbs-Partner – Christian Kotterer von der Commerzbank AG und Christiane Winter-Thumann, Marketing-Direktorin von arcona Hotels. Komplettiert wurde die Runde durch die concerti-Teammitglieder Susanne Bánhidai, stellvertretende Redaktionsleitung, Gregor Burgenmeister, Herausgeber und Chefredakteur, und Felix Husmann, Verlagsleiter.

Auch im zweiten Jahr der Preisvergabe haben sich die Bewerber wieder einiges einfallen lassen, um die Jury zu überzeugen. In puncto Kreativität, da waren sich alle Jurymitglieder schon während der Sitzung einig, hätte jeder der Nominierten den Preis verdient. Doch galt es, die Bewerbungen hinsichtlich der Kategorien Treue, Begeisterungsfähigkeit, Aktivitäten und Altersstruktur zu bewerten.

Eingereicht wurden eigens für die Bewerbung produzierte Kurzfilme und Publikationen, Präsentationen, Briefe und exklusive Fotoalben. Knapp zehn Minuten pro Bewerbung standen den Jurymitgliedern zur Verfügung, um all das zu sichten – bei der Fülle der eingereichten Informationen eine nicht ganz leichte Aufgabe. Zudem sollte in der Runde keine meinungsbildende Diskussion entstehen.

Schließlich war es die Bewerbung der Weilburger Schlosskonzerte, die aus den Bewerbungen hervorstach. Der Veranstalter hatte sich dazu entschlossen, fast vollständig auf digitale Medien zu verzichten, und präsentierten der Jury zwei Alben mit persönlichen Briefen und Fotos ihres Publikums. Derart liebevoll zusammengestellt, konnten die Jurymitglieder ihre Begeisterung schon vor der eigentlichen Abstimmung kaum verbergen.

Beim anschließenden Abstimmungsprozess konnten die Jurymitglieder ihre Bewertungen über ihre Smartphones abgeben, und zwar für jedes Bewerber-Publikum in allen vier Wettbewerbskategorien. Das anschließend mit Spannung erwartete Ergebnis war eindeutig: Die Weilburger Schlosskonzerte haben alle überzeugt, es gab strahlende Gesichter bei den Jurymitgliedern – passend zum Wetter am Potsdamer Havelufer.