„Ununterbrochen“, antwortet Prof. Dr. Holger Noltze mit einem kleinen Lächeln auf die Frage, wie oft er takt1 nutze. „Oder zumindest jeden Tag, weil es laufend neue Inhalte gibt.“ Die Streaming-Plattform verbindet drei Dimensionen miteinander: hören, sehen und lesen. Das ist bislang einzigartig.
Die Nachfrage ist groß, sowohl bei den Konzerthäusern als auch beim Publikum
Angefangen hat alles in einer Dortmunder Sushibar im Spätsommer vor fünf Jahren, wo sich Noltze mit Benedikt Stampa, dem langjährigen Intendanten des Dortmunder Konzerthauses, traf. Sie wollten eine Plattform schaffen, auf der alles rund um klassische Musik zu finden sein sollte und auf der die vielfältigen Konzerte, die jeden Abend live auf der ganzen Welt stattfinden, noch einmal erlebt werden können.
Seit 2016 ist takt1 online. Die beiden Geschäftsführer Benedikt Stampa und André Sonst dürften zufrieden sein, denn die Nachfrage ist groß, sowohl bei den Konzerthäusern als auch beim Publikum. Ganz bewusst möchten sie takt1 von den vielen Gratis-Angeboten abheben. Holger Noltze, der für den Inhalt auf takt1 verantwortlich ist, erklärt: „Verrückterweise ist die Zahl der wirklich guten Inhalte begrenzt und das bei dem riesigen Angebot, auf das wir mittlerweile online zugreifen können.“
In bester Blu-ray-Qualität
Wer nach der kostenlosen 14-tägigen Testphase noch nicht genug hat, kann sich entweder zwischen einem monatlich kündbaren Monats-Abo oder einem etwas kostengünstigeren Jahres-Abo entscheiden. „Wir haben uns ganz einfach die Funktionsweise des Internets zu Nutzen gemacht“, erklärt Noltze. „Überall gibt es Verlinkungen zu weiteren Informationen, CD-Tipps und Kolumnen – wer wollte, kann die restliche Zeit seines Lebens auf takt1 verbringen.“ Ob historische Aufnahmen mit Herbert von Karajan, ob top besetzte Opernaufführungen oder aktuelle Konzerte mit Teodor Currentzis. 2.300 Videos sind momentan online in der Mediathek verfügbar. Fein säuberlich sortiert nach Genre, Epoche, Komponisten sowie Künstler – größtenteils in bester Blu-ray-Qualität.
Neben versierten Klassikhörern, die ihr Repertoire erweitern möchten oder Besucher, die vielleicht ein Konzert, das sie selbst besucht haben, noch einmal erleben möchten, kommen auch Klassik-Einsteiger voll auf ihre Kosten. Zwar gibt es viele, die offen und interessiert an klassischer Musik sind, aber oft nicht genau wissen, wie sie sich am besten einem Werk nähern. „Wir wollen den Einstieg deswegen so leicht wie möglich machen, indem wir viele kurze, aber reizvolle Texte und Informationen anbieten – so wie vom freundlichen Klassikhändler von nebenan“, sagt Noltze, der außerdem Professor für Musikjournalismus an der TU Dortmund ist. „Diese Zusatzinformationen sollen unseren Abonnenten einen echten Mehrwert und ein bleibendes Musikerlebnis bieten. takt1 ist ein sicherer Hafen für alle Klassikliebhaber.“
„Die Spannung eines Live-Events ist einfach durch nichts zu ersetzen“
Denn hat man sich erst für ein Konzert entschieden, erscheinen zum Video zusätzlich zu den Basisdaten, also wann und wo das Konzert oder die Oper aufgezeichnet wurde, weiterführende Links, um mehr über das Programm zu erfahren. Diese führen entweder zum eigenen Konzertführer, zu Wikipedia-Artikeln oder zu externen Kritiken. Zu manchen Werken sind sogar die Noten verlinkt, für all diejenigen, die durch das Konzert so inspiriert wurden, dass sie analog gleich selbst in die Tasten greifen möchten. Außerdem ist es möglich innerhalb eines Konzerts direkt zu den einzelnen Stücken oder Sätzen zu springen.
Doch auch für Konzertbesucher gilt: Dabei sein ist alles! Deswegen gibt es neben der Mediathek im Jahr bis zu 40 exklusive Live-Streams in Starbesetzung mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Andris Nelsons sowie Mariss Jansons und vielen weltberühmten Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, den Wiener Philharmonikern und dem London Symphony Orchestra. Das Einzigartige an diesen Konzerten: In den Pausen gibt es immer Interviews mit den beteiligten Künstlern. „Es ist doch immer etwas ganz Besonderes, bei einem Konzert dabei sein zu können – egal ob bei den guten oder vielleicht auch mal nicht so guten“, schwärmt Noltze. „Die Spannung eines Live-Events ist einfach durch nichts zu ersetzen.“ Dank takt1 können diese einmaligen Momente nun sogar von unterwegs auf dem Handy oder Tablet mitverfolgt werden oder noch besser: vor dem großen Fernseher mit maximaler Lautstärke – und die Nachbarn lädt man am besten gleich mit ein.