ERNA ermöglicht es, jederzeit gemeinsam mit Profimusikern zu üben
Herzstück der App ist die Mediathek. In ihr warten die unterschiedlichsten Werke darauf, entdeckt zu werden. Im Bereich Korrepetition, also Klavierbegleitung, sind Stücke für Gesang und die gängigsten Instrumente gesammelt. Was das Besondere an ERNA ist, erklärt die Produktionsmanagerin Heidrun Schlegel: „Alle Werke, die in der App zu hören und zu sehen sind, wurden von Profimusikern in den hauseigenen Studios aufgenommen. Dort werden täglich neue Werke in Ton und Bild aufgenommen.“ Unter anderem haben Bratschistin Tabea Zimmermann, Sänger Max Mutzke oder Pianist Frank Dupree ihre Lieblingswerke für ERNA eingespielt. Beim Proben vor dem Tablet entsteht der Eindruck, von Angesicht zu Angesicht mit den Profimusikern zu spielen. „ERNA verfolgt einen hybriden Ansatz, um digitales Lernen mit Präsenzlernen und -üben zu verbinden“, sagt Schlegel. „Wir sehen die klassische Grundlagenausbildung und -repertoire als wichtige Basis für jegliche Musikpraxis und decken gleichzeitig einen Mangel ab, da es einen hohen Bedarf an Korrepetition gibt.“
Die Aufnahmen werden so produziert, dass die Instrumente einzeln in Lautstärke und Tempo zu regeln sind. „So können die Inhalte den Bedürfnissen optimal angepasst werden“, erklärt Schlegel. „Die Werke können zum Üben verlangsamt, selbst gewählte Passagen im Loop wiederholt und die Stimmen der Instrumente einzeln in beliebiger Lautstärke gehört werden. Es gibt Musik auf jedem Niveau, vom absoluten Anfängerstück bis hin zu großen Konzertwerken. Und nicht nur das: Man kann sich selbst zur Klavierstimme aufnehmen und dies dann zum weiteren Üben benutzen oder mit dem Musiklehrer teilen.“ Hat man Lust auf etwas Neues, kann man sich jederzeit von weiteren Stücken aus der Mediathek inspirieren lassen und seine eigene Musikbibliothek anlegen.
ERNA bietet neben der Mediathek noch weitere Funktionen
Klavierspieler profitieren von der Funktion „Visual Piano“, mit der sie ihr Spiel verbessern und leicht neue Stücke lernen können. Auf dem Bildschirm sieht man Hände auf der Tastatur von oben mitspielen. Parallel dazu laufen automatisch die Notenzeilen mit, und ein Balken verdeutlicht, was gerade gespielt wird. Man kann übrigens jederzeit pausieren und innerhalb des Stücks vor- und zurückspringen. Passagen können einzeln wiederholt werden, so dass problematische Stellen gezielt trainiert werden können.
Ein weiteres Feature ist die einfache Kommunikation mit seinem Lehrer per ERNAchat und ERNAvideochat. „ERNA ist datenschutzkonform und werbefrei“, betont Schlegel. Es kann auch ein gemeinsamer Stundenplan oder eine synchronisierte To-do-Liste zwischen Lehrer und Schüler angelegt werden.
Um die vielen innovativen Ideen umzusetzen, wurde die Ernani GmbH gegründet
Die App wurde gemeinsam und nach pädagogischen und künstlerischen Kriterien von den Arbeitsgemeinschaften „Digitales“ und „Zukunftswerkstatt“ des Landesverbands der Musikschulen Baden-Württemberg, der Musikschule Lahr sowie der Ernani GmbH entwickelt. „Die Vorgeschichte der ERNA App begann 2009 mit der Idee einer digitalen Korrepetitionsplattform“, sagt Schlegel. „Sie kam vom Leiter der Städtischen Musikschule Lahr, Tobias Meinen, im Rahmen seiner Hausarbeit für eine Weiterbildung des Verbands deutscher Musikschulen.“ 2012 wurde ein Thinktank zum Thema „Zukunft der Musikschule“ von Andreas Doerne, Professor für Musikpädagogik an der Musikhochschule Freiburg, initiiert. Hier fand sich ein kleiner Kreis von reforminteressierten Musikpädagogen aus dem südbadischen Raum zusammen, um über eine zeitgemäße Art des Instrumental- und Gesangsunterrichts und über das Musiklernen im Allgemeinen nachzudenken und neue Ansätze zu entwickeln. Ein Jahr später erschien im Fachmagazin „Üben & Musizieren“ des Schott-Verlags ein Artikel über das Projekt, das sich grundlegend weiterentwickelt hatte. Neben dem Feld der Korrepetition kamen weitere Bereiche hinzu. „Noch im selben Jahr wurde mit der finanziellen Unterstützung des Freundeskreises der Städtischen Musikschule Lahr die Beta-Version von ERNA programmiert“, berichtet Schlegel. Erste Videos gingen online und wurden von Schülern und ihren Lehrkräften getestet.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich ein Netzwerk von engagierten Pädagogen, Musikern und Förderern. Seit 2019 wurde das Konzept der ERNA-App in Zusammenarbeit mit den Arbeitsgemeinschaften „Digitales“ und „Zukunftswerkstatt“ des Landesverbandes der Musikschulen Baden-Württemberg inhaltlich weiterentwickelt. Im Januar 2020 wurde die Ernani GmbH gegründet, um die Ideen umzusetzen. Weitere Funktionen sind bereits in Vorbereitung, etwa das „Hörlabor Klavier“, mit dem man improvisieren und komponieren kann, oder eine Funktion, die ein ganz besonderes Highlight werden könnte: Der „Orchesterplayer“, bei dem man mitten im Orchester sitzt und gemeinsam mit seinen virtuellen Kollegen musiziert. Jetzt gleich kostenlos testen für iOS und Android!
Hier erhalten Sie einen ersten Eindruck von ERNA:
Aufmacherbild © ERNA