Für die meisten Herren bietet sich im modernen Alltag nur selten die Gelegenheit, das feine Stück aus dem Kleiderschrank zu holen. Oftmals wird es gar für etwaige Anlässe geliehen. Für andere jedoch zählt er zu den Grundbestandteilen der alltäglichen Garderobe. So gehört der Frack schon seit seiner Entstehung für viele Orchestermusiker zum abendlichen Bühnenoutfit – und verlangt in dieser Funktion dem einen oder anderen Träger doch einiges ab. So ist die Bewegungsfreiheit in einem traditionellen Frack mit all seinen Kleidungsteilen recht eingeschränkt und hinderlich beim Bogenstrich über die Violine, dem Paukenschlag oder beim Spielen von Blasinstrumenten. Zudem kommt man im Scheinwerferlicht, bekleidet mit mehreren Schichten dichtem Stoff, schon mal ziemlich ins Schwitzen.

Von Orchestermusikern für Orchestermusiker entwickelt
Doch was für viele Musiker im abendlichen Spielbetrieb zum bitteren Beigeschmack der Berufsbekleidung gehört, ist nun dank eines modernen und innovativen Konzepts der Firma Woolwind Geschichte. So hat das fränkische Start-up in Zusammenarbeit mit den Bamberger Symphonikern einen Frack speziell für Orchestermusiker entwickelt, der durch elastische und vor allem atmungsaktive Stoffe für mehr Bewegungsfreiheit sorgt und zeitgleich eine wesentlich bessere Temperaturregulierung ermöglicht. Mit nur rund 600 Gramm ist die Frackjacke ein wahres Leichtgewicht, zudem ist sie an den Schultern nur reduziert gepolstert und ermöglicht aufgrund einer speziellen Arm- und Schulterpartiekonstruktion optimale Bewegungsfreiheit. Ein weiterer Clou ist zudem die Möglichkeit für die Musiker im Kurzarmhemd zu spielen, da Hemdmanchetten als Attrappen am Jackenärmel angeknöpft werden können.
Hinter dem innovativen Konzept von Woolwind steht das Team um die Gründerin Christine Barth-Darkow, die gemeinsam mit Ina Franzmann und Mark Heising an der Idee des Orchesterfracks schneiderten. Die Idee selbst reicht in das Jahr 2018 zurück, als sich Barth-Darkow und Heising im Rahmen eines Seminars mit dem Management der Bamberger Symphoniker austauschten und auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Profi-Sportlern und Profi-Musikern zu sprechen kamen. Ein Unterschied war offensichtlich. Wo Läufer, Fußballer und Schwimmer stets in optimalen Trikots und Anzügen zu erleben sind, spielen Orchestermusiker oftmals in unbequemen und viel zu warmen Fräcken, deren Ursprung nichts mit den Musikern selbst zu tun hat.
Mit ihrem Knowhow aus jahrelanger Erfahrung im Bereich der Sportindustrie entstand so in enger Zusammenarbeit mit der Firma Greiff aus Bamberg, die sich als Marktführer im Bereich von Berufsbekleidung positioniert haben, in mehreren Testphasen der Orchesterfrack, bei dem die Musiker mithilfe von Fragebögen, Skizzen und Zeichnungen aktiv mitgestalteten. Bereits ein Jahr später wurden die ersten Fräcke ausgeliefert – mit durchweg positivem Feedback.
Für ihr innovatives Konzept erhielt das Team von Woolwind im Jahr 2023 den IHK Gründerpreis der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Heute zählt das Unternehmen Kunden aus den besten Klangkörpern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit dem gewissen Blick für das Detail, dem passenden Wissen aus der Textilbranche und der Mitarbeit von erfahrenden Musiker ist das Produkt zu dem geworden, was es von Beginn an werden sollte: ein Frack von Musikern für Musiker.
Aufmacherbild: © Woolwind.de