Steht man in der hellen, einladenden Lobby des Hotel Collegium Leoninum in Bonn am Empfang, sticht etwas Ungewöhnliches ins Auge: Während des Beethoven-Jahres zählt eine Anzeigetafel rechts neben dem Tresen sekundenweise die Zeit bis zum 17. Dezember 2020 herunter – dann nämlich jährt sich Ludwig van Beethovens Tauftag zum 250. Mal. Hoteldirektorin Ruth van den Elzen und ihre Mitarbeiter wissen die zahlreichen Feierlichkeiten in diesem Jahr durchaus zu würdigen. Die Gäste profitieren dabei von der günstigen Lage des Hotels, das nur wenige Gehminuten von Beethoven-Haus und -Denkmal entfernt liegt.

„Bei uns fängt jedes Jahr mit der Beethoven-Woche des Beethoven-Hauses an, denn wir sind Hotelkooperationspartner und beherbergen auch viele Künstler“, erzählt van den Elzen. Tabea Zimmermann, das Manhattan String Quartett oder die Mitglieder des Mahler Chamber Orchestra haben hier bereits übernachtet. Als nächstes freut sich die Hoteldirektorin, den Geiger Daniel Hope begrüßen zu dürfen. Derweil öffnet das Hotel Collegium Leoninum seine Pforten auch für verschiedene kulturelle Veranstaltungen wie (Gesprächs-)Konzerte oder Lesungen. In der Alten Kirche des Hauses stehen eine Klais-Orgel und einer der größten Fazioli-Flügel weltweit, die für Konzerte genutzt werden.

Die Lobby © Hotel Collegium Leoninum
Die Lobby © Hotel Collegium Leoninum

Buntes Miteinander von Hotelgästen und Residenzbewohnern

Den besonderen Charme des Hotels machen aber nicht nur die zentrale Lage und die Nähe zu den Institutionen aus, die sich mit Ludwig van Beethoven befassen: Ende der 1990er Jahre wurde das ehemalige Priesterseminar aufgekauft, renoviert und 2004 unter dem Namen „Nova Vita“ als Seniorenresidenz eröffnet. „Damals war der Hotelbedarf in Bonn größer, als er gedeckt werden konnte“, führt van den Elzen weiter aus. Als die Residenz von Geschäftsleuten angefragt wurde, die Zimmerkapazitäten benötigten, stieß die Idee, Hotelgäste und Senioren unter einem Dach zu vereinen, auf großen Zuspruch. „Wir fanden den Gedanken sehr charmant, verschiedene Lebensabschnitte miteinander zu verbinden und dadurch ein Konzept in der Hotellerie zu entwickeln – und zu leben –, das einzigartig ist.“

Heute halten sich in den Gemeinschaftsräumen Geschäftsreisende, Urlauber und Tagungsgäste zusammen mit den Bewohnern der Nova Vita Residenz in einem lebendigen Miteinander auf. Gleichzeitig sind die kulturinteressierten Senioren gern gesehene Gäste bei allen Veranstaltungen, die vom Hotel organisiert werden. Viele von ihnen besuchen auch das Beethoven-Fest. Die Tatsache, dass die Bewohner aktiv in das Hotelleben eingegliedert werden, kommuniziere das Team sehr offen, sagt Ruth van den Elzen. „Wir glauben, dass es eine Bereicherung für beide Seiten ist, und für die Gäste ist es natürlich schöner, wenn sie wissen, was sie erwartet.“

Hotel Collegium Leoninum © Hotel Collegium Leoninum
Hotel Collegium Leoninum © Hotel Collegium Leoninum

Enge Zusammenarbeit auch mit dem August-Macke-Haus

Auf dem Alten Friedhof direkt gegenüber dem Hotel wurde übrigens Beethovens Mutter beerdigt. Doch wer meint, ihres sei das berühmteste Grab, der irrt: Auch Robert und Clara Schumann liegen dort begraben. Ob man zu ihnen und ihrer Musik einen engen Bezug habe? „Leider noch nicht“, antwortet die Hoteldirektorin. Dafür aber zu August Macke und dem August-Macke-Haus. Der sei zwar kein Komponist, aber doch ein wichtiger Bonner gewesen.

Aufmacherbild: Hotel Collegium Leoninum